Die Katzen

Jodocus im Garten.

„Gustav-Paul-mit-Bindestrich“, genannt Paulchen.

An dieser Stelle möchte ich Euch die wunderbaren und einzigartigen Fellnasen vorstellen, die mich mit ihren sehr unterschiedlichen Charakteren durch mein Leben begleitet haben, seit ich 4 Jahre alt war.

Zuerst wäre da – wortwörtlich so bestimmt von einer 4-Jährigen – „Gustav-Paul-mit-Bindestrich“, der anfangs Caroline hieß, weil wir dachten, er sei ein Mädchen. Aus dem kleinen Kätzchen wurde stattdessen ein großer, grau getigerter Straßenkater im Stile von Tomas O’Maley. Er war ein Draufgänger und Raufbold mit Loch im Ohr, der mir aber sein großes Herz schenkte und mir meinen teilweise recht unorthodoxen kindlichen Umgang mit ihm verzieh. War ich einmal krank, wich er mir nicht von der Seite und teilte, abgesehen von den allernötigsten Ausflügen in den Garten, mit mir Bett und Schokopudding, bis ich wieder gesund war.

Leider kam der Tag, an dem er viele Jahre später spurlos verschwand. Selbst heute ertappe ich mich noch dabei, wie ich über sein ungeklärtes Schicksal nachdenke.

Nicht lange danach übernahmen wir den roten, lustigen Kater von meiner Großmutter. Jodocus liebte es, die Gartenbäume zu erobern und aus purer Lebensfreude Baumstämme hinauf- und hinunterzuklettern. Leider wurde er damit auch zum großen Schrecken für alle kleineren Gartenbewohner. Andererseits konnte nichts und niemand den Kater aus der Ruhe bringen, wenn er das nicht für nötig hielt. Wenn meine Mutter mit dem Wagen einparken wollte, musste sie oftmals erst aussteigen und den Kater vom Parkplatz tragen, der sich dort nicht in seiner Sonnenruhe stören ließ.

spooky

Durch und durch Diva: die tiefschwarze Spooky.

Mit dem Auszug kam die erste eigene Wohnung und an einem heißen Sommertag saß die herrenlose Spooky vor der Tür und schrie sich die Seele aus dem Leib, so dass wir sie vorerst aufnahmen. Nachdem sich kein Besitzer ausfindig machen ließ, behielten wir die offensichtlich traumatisierte Katze bei uns und brachten ihr über die Jahre bei, dass Menschen sehr nett sein können. Sie wurde zu meiner treuen Katzenfreundin und begleitete mich bis ins Jahr 2013, in dem sie in hohem Alter verstarb.

Nicht nur mich traf das hart, sondern auch ihren Kumpel Neo, den ich zwei Jahre nach ihrem Einzug als halbstarkes Katerchen aus dem Tierheim geholt hatte.

Aus dem frechen Chaoten, vor dem einstmals kein Regal und kein Glas sicher war, ist inzwischen ein gemütlicher, etwas fülliger Herr – allerdings mit kindlichem Gemüt – geworden. Ihm zur Seite steht seit Dezember 2013 die kleine Madame Lira-Mi. „Die Mi“ stammt ursprünglich aus Sardinien und fand den Weg zu mir über einen Tierschutzverein. Sie hat im Leben bereits viel durchgemacht, wog bei ihrem Auffinden nur 2 Kilogramm und hatte in jungen Jahren bereits Kinder bekommen, um die sie sich liebevoll kümmerte und die jetzt ihrerseits in nette Familien vermittelt wurden. Ihre Geschichte habe ich auch hier nochmal aufgeschrieben.

Lira-Mi genießt nun in vollen Zügen die menschliche Zuneigung, schläft mit Begeisterung jede Nacht im Bett und steht Neo in nichts nach, wenn es darum geht, hingebungsvoll große Futtermengen zu vertilgen. Sie bemüht sich rührend um den älteren Herrn, der in ihrer Gesellschaft manchmal ganz vergisst, griesgrämig zu sein und wieder zum jungen, verspielten Kater wird.

Neo-Mi-Spiel

Lira-Mi und Neo